Pelle's Webseite

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Die Geschichte von Pelle
Pelle´s Mutter war eine Labradorhündin, die von einem alten Mann in Sehnde ausschließlich im Garten gehalten wurde. Der Nachbarshund, ein langhaariger Bernhardiner war wohl sehr an ihr interessiert und umwarb sie heftig. Ob es nun eine romantische Liebesgeschichte, wie ich es gern glauben würde, oder nur eine reine "Bettgeschichte" war, kann ich leider nicht sagen. Jedenfalls konnte Pelle´s Ma dem hübschen, gut gebauten Nachbarsburschen nicht widerstehen. So weit ich weiß, hatten es die beiden im Laufe der Zeit auf 4 Würfe gebracht... vielleicht doch Liebe?! Der alte Mann verkaufte nach eigenen Angaben die Welpen so schnell es ging, weil er mit ihnen möglichst wenig arbeit haben wollte. Aber auch das stellte sich als nicht ganz so einfach heraus, schließlich sollten es später mal stattliche Hunde werden. Also entledigte er sich oft schon den neugeborenen Welpen!!! Nach dem 4. Techtelmechtel der beiden Hunde, platzte dem Mann allerdings der Kragen und er verhinderte jeglichen Kontakt der beiden "Liebenden".
Portrait von Pelle

Nun hatte dieser Mann eine Nichte, die unbedingt einen Hund haben wollte. Sie bearbeitete ihren Onkel dermaßen (wahrscheinlich genauso nervig, wie ich meine Eltern bearbeitete), dass er irgendwann einknickte und der Nachbars-Bernhardiner ein letztes Mal zu seiner Angebeteten durfte... so entstand der 5. und auch letzte Wurf der beiden. Es waren wohl 5 kleine Welpen. Genau wusste das der Mann nicht mehr, denn er brauchte ja nur 2 von ihnen!! Seine Nichte wollte eine Hündin, die sie gleich Robbie taufte. Diese sollte aber dann doch nicht allein aufwachsen, sondern noch einen Spielkameraden haben. Es war pures Glück, dass unser Pelle diesen Zweck erfüllen sollte. Alle anderen wurden einfach ertränkt!!! Als Robbie nun 5 Wochen alt war, hatte der Mann keine Lust mehr auf sie und forderte seine Nichte auf ihre Hündin abzuholen (eigentlich trennt man Welpen erst mit frühestens 8 Wochen von ihrer Mutter). Somit hatte Welpe Nummer 2 seine Schuldigkeit getan und hatte ausgedient. Er sollte es seinen anderen Geschwistern gleichtun. Entweder hat die Nichte des Mannes dieses nicht zugelassen, oder der Mann hatte nun doch etwas Skrupel, weil das Wesen nun, auf Grund seines Alters und seiner Größe, schon mehr "Hund" war. Irgendwer oder irgendwas veranlasste ihn jedenfalls den Tierschutzverein Sehnde anzurufen und zu erklären, dass der Welpe entweder heute noch abgeholt wird, oder in die ewigen Jagdgründe befördert wird.

Wie schon in der Geschichte "wie Pelle kam" erwähnt, wollte es das Schicksal, dass meine Eltern sich nun doch für einen Hund entschieden hatten und wir uns den Wonneproppen anschauten. Als uns der Mann diese Geschichte erzählte, war für uns klar, dass dieses süße Hundebaby unser neues Familienmitglied werden sollte! Das war die beste Entscheidung unseres Lebens!

Der Tierschutzverein hat sich nach dieser Geschichte wohl noch weiter um den Mann und seine Hündin gekümmert. Aber wir haben von Pelle´s Ma nichts mehr gehört. Wir wollten mit so einem Menschen einfach keinen Kontakt. Ich hoffe ihr erging es noch gut.

Wie wir von Bekannten erfahren mussten, wurde Pelle´s Dad eines Tages von einem Lastwagen überfahren, als er aus dem offenen stehenden Tor lief... Von ihm hat Pelle seine äußere Erscheinung. Auch er war ein wunderschöner und stolzer Bernhardiner. Aber er hatte wohl, durch seine Reinrassigkeit, ein noch größeres "Sabberproblem" als Pelle!

Mit Pelle´s Schwester hatten wir noch über Jahre Kontakt. Wir haben uns in unregelmäßigen Abständen mit ihrer Besitzerin getroffen, um die beiden zusammen spielen zu lassen. Es war immer herrlich anzusehen, wie sich die beiden Amüsierten und so richtig die Sau raus ließen.

Ich denke noch manches Mal an die getöteten Geschwister von Pelle. Es ist nicht nur die Grausamkeit und Herzlosigkeit, die mich immer wieder aufs Neue entsetzt, sondern auch der Gedanke, dass die Möglichkeit der Lebensfreude den Hunden und den möglichen Besitzern auf so grausame Weise genommen wurde. Wenn ich an das Leben mit Pelle zurückdenke, kommen mir noch manches Mal die Tränen... Mittlerweile aber nicht nur weil er mir nach wie vor wahnsinnig fehlt, sondern manchmal auch aus Dankbarkeit, diesen wundervollen Hund gekannt zu haben...

Rassestandard "Pelle"
Name
Pelle von der Wurst
Rufname
Pelle
Kosenamen
Pelli, Pulli, Dicker, Glatzenbär, Nasenbär, Specki...
Geburtstag
23.04.1994
Todestag
04.12.2005
Rasse
Bernardiner / Labrador Mischling
Charakter
Unbeschreiblich... aber ich versuche es mal: superlieb, lustig, zuverlässig, wachsam, aufmerksam (wenn er nicht schläft), verschlafen, sitzt gern auf Kindern, Intelligent (meinen wir ;-), ein guter Zuhörer, verständnisvoll, starkes Bedürfnis uns Freude zu bereiten, verfressen...
Größe
69 cm
Gewicht
Pendelnd um die 59 kg
Farben
Wie ein echter Bernhardiner, lustige Punkte auf der Riesen-Nase und auf den Vorderbeinen
Pflege
Regelmäßiges Bürsten, im Sommer Unterfell ausdünnen, ganz viel Knuddeln, Kraulen und Kuscheln
Auslauf
Stundenlange Spazgänge durch Wald und Flur, schwimmen, buddeln, Wassertreten, Wasserspiele, Spielen ("Pellespiele" eben ;-)


Susanne Rohlf - rohlf@powerforming.de - 03.02.2006